Generation CHess

Generation CHess: Felix Busch – vom Chess.comer zum IM-Bezwinger

Im September 2022 bestritt Felix Busch seine erste Turnierpartie. Acht Monate später bezwang der in Zürich-Oerlikon lebende 35-jährige Deutsche beim zur SwissChessTour gehörenden Weekend-Open in Locarno einen Internationalen Meister – ein Schachmärchen, von dem viele Neueinsteiger nicht einmal zu träumen wagen.

So ausserordentlich Felix Buschs schulische, akademische und berufliche Laufbahn ist (das Abitur absolvierte er in seiner Heimatstadt Freiburg im Breisgau an einer deutsch-französischen Schule, an der englischen Universität Oxford promovierte er in Soziologie, heute arbeitet er als Data Engineer in einem KMU), ungewöhnlich ist auch seine – erst kurze Schachkarriere.

In welchem Alter er erstmals mit dem königlichen Spiel in Kontakt gekommen ist, weiss er zwar nicht mehr. Wo es hingegen war, erinnert er sich noch genau. «Wir haben in unserem Ferienhaus in der Franche-Comté in Frankreich ein Schachbrett. Dort brachte mein Vater mir und meinem älteren Bruder die Regeln bei. Mein Papa war zwar fasziniert vom Schachspiel, war aber nie in einem Verein aktiv und spielte auch keine Turniere.»

Als Jugendlicher und junger Erwachsener kam Felix Busch nicht mehr mit Schach in Berührung. Umso mehr faszinierte ihn das Gamen am Computer. «Doch mit der Zeit wurde mir das zu blöd, und um das Jahr 2010 herum begann ich auf ChessCube online Schach zu spielen – allerdings nur ab und zu ein paar Blitzpartien.»

Das änderte sich ein Jahrzehnt später schlagartig. «2020 hatte ich plötzlich einen Schub und begann auf Chess.com intensiv Online-Partien zu spielen.» Felix Busch entschied sich für den 10-Minuten-K.o.-Modus – und zwar aus zwei Gründen. «Zum einen sollen die Partien nicht allzu lange dauern. Zum andern will ich auch immer etwas lernen, und das ist bei Blitzpartien weniger möglich.»

Auch dass er vor einem Jahr den Weg in den Schachclub Seebach fand, hatte zwei Gründe. «Erstens zog ich – nachdem ich vorher lediglich Wochenaufenthalter in Zürich war – Ende 2021 mit meiner Lebenspartnerin nach Oerlikon. Zweitens wollte ich Schach unbedingt auch mit der menschlichen Komponente verbinden. Online spielen macht zwar Spass, hat aber keine sozialen Aspekte. Im Verein hingegen kann ich mich mit dem Gegner oder Kollegen über die Partien austauschen und gemeinsam an Mannschaftswettkämpfe reisen. Hinzu kommen Ressourcen, um sich weiterzubilden sowie das kompetitive Momentum mit Turnieren innerhalb und ausserhalb des Klubs.»

Lesen Sie den kompletten Artikel in «SSZ» 4/23!

 

Felix Busch: «Mit der Zeit wurde mir das Gamen zu blöd, und ich begann online Schach zu spielen.»