Schweizerische Mannschaftsmeisterschaft: Die «Oldies» vom Bodensee sind wieder da

Stägeli uf, Stägeli ab, Stägeli uf: Zum sechsten Mal nach 2005, 2008, 2012, 2015 und 2019 steigt der Schachclub Bodan in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) in die Nationalliga A auf. Mit Ausnahme von 2016, als sie sich als Achte knapp retteten, stiegen die auf eine 57-jährige Vereinsgeschichte zurückblickenden Thurgauer jeweils postwendend wieder ab. Können sie das sechste Stägeli ab in der kommenden Saison verhindern? Die «SSZ» sprach darüber mit dem langjährigen Captain Michael Schmid, der schon beim ersten Aufstieg 2005 dabei war.

«SSZ»: Zwei Jahre nach Ihrem Abstieg in die Nationalliga B spielen Sie 2024 wieder in der Nationalliga A. Inwiefern ist es für Ihren Verein wichtig, wieder in der obersten Spielklasse vertreten zu sein?

Michael Schmid (Captain Bodan): Es ist schön für uns, wieder in der Nationalliga A mitspielen zu können, und es ist auch eine grosse Ehre für den Verein und die Spieler. Wichtig ist es für den Verein nicht. Schach wird in der SMM von der Nationalliga A bis in die 4. Liga gespielt. Wir sind natürlich sehr glücklich über den Aufstieg, aber auch ein Abstieg in die 1. Liga wäre nicht der Weltuntergang gewesen. Unser Dauerrivale in der Ostschweiz, der Schachklub St. Gallen, musste letztes Jahr auch den Gang in die 1. Liga antreten. Aber die St. Galler haben sich wieder zurückgekämpft und spielen in der kommenden Saison wieder in der Nationalliga B.

In der vorletzten Saison landeten Sie in der Nationalliga-B-Ostgruppe mit sieben Punkten Rückstand auf Mendrisio auf dem 4. Rang. Waren die Tessiner ganz einfach eine Klasse besser, so dass es schwierig war, Ihr Team zu motivieren?

Mendrisio ist ein sehr starkes Team und dominierte die Nationalliga B 2022. Nicht umsonst schafften die Tessiner in dieser Saison den Klassenerhalt in der Nationalliga A. Bodan als Vierter war annähernd auf Augenhöhe mit Glarus und Tribschen, die 2022 die Plätze 2 und 3 belegten. Diese Teams waren und sind auch in etwa gleich stark. Von daher glaube ich, egal wie motiviert wir 2022 an die Sache gegangen wären, dass wir Mendrisio nicht hätten stoppen können.

Mit Nimzowitsch kam auf die vergangene Saison hin einer der beiden Nationalliga-A-Absteiger in die Nationalliga-B-Ostgruppe. War der Aufstieg trotzdem Ihr erklärtes Ziel?

Der Aufstieg war nie unser erklärtes Ziel, zumal wir zum Saisonanfang noch überhaupt nicht abschätzen konnten, wie oft uns unsere Spitzenspieler zur Verfügung stehen würden. Eigentlich hatte Nimzowitsch den sprichwörtlichen «Marschallstab im Tornister», da es auch in der Breite für Nationalliga-B-Verhältnisse einen sehr starken Kader hatte. Aus Bodan-Sicht war es sicherlich günstig, dass bei Nimzowitsch einige starke Spieler nur selten zum Einsatz kamen. Ich will hier nur Björn Ahlander (2419 ELO), Codrut Florescu (2264), Perparim Bajraktari (2186) und Yasin Chennaoui (2176) nennen, die alle nur ein-, zwei- oder dreimal zum Einsatz kamen. Als Hauptkonkurrenten von Nimzowitsch hatte ich Glarus erwartet. Die Glarner brachten ebenfalls ein spielstarkes Team an die Bretter und machten schon im vergangenen Jahr einen sehr motivierten Eindruck.

Lesen Sie da komplette Interview mit Michael Schmid in «SSZ» 6/23!

 

Michael Schmid: «Der Aufstieg war nie unser erklärtes Ziel, zumal wir zum Saisonanfang noch überhaupt nicht abschätzen konnten, wie oft uns unsere Spitzenspieler zur Verfügung stehen würden.»